Immer wieder werde ich gefragt, warum und wann ich mit dem Malen begonnen habe. Es ist eine wundervolle Frage, denn meine ehrliche Antwort lautet: Ich weiß es nicht.
Doch es gab diesen einen besonderen Moment, an den ich mich noch deutlich erinnere. Es war am Abend. Mein Sohn schlief bereits, und mein Mann war auf Dienstreise. Der Abend gehörte ganz mir. Ich öffnete eine Flasche Wein, bereitete Leinwand und Farben auf dem kleinen Esstisch vor und begann einfach zu malen. Ich versank in eine Stimmung, die mir zuvor unbekannt war. Ein tiefes Vertrauen lag in mir, ohne dass ich genau wusste, was ich eigentlich tat. Meine erste Leinwand war bereits damals 100x140 cm groß. Ich hatte nur einen Pinsel, und schnell merkte ich, dass ich keine tiefe Verbindung zu ihm hatte. Ich suchte in der Küche und fand Schneidebretter, klebte Zeitungspapier darauf, um Struktur zu schaffen, und malte voller Begeisterung und Leichtigkeit.
Ich mochte das Gefühl, das mich durchströmte, und ich war begeistert von dem, was ich auf der Leinwand erschuf. In diesem Moment geschah etwas, das ich nicht erahnt hätte. Noch heute erinnere ich mich genau an diesen Moment des Malens.
Dennoch kenne ich das Warum nicht. Ich kann mich nicht erinnern, woher ich diese große Leinwand, die Farben und den plötzlichen Mut hatte, auf diese Art und Weise zu malen.
Deshalb glaube ich gerne, dass die Kunst zu mir gekommen ist und ich die Gelegenheit ergriffen habe, genau zum richtigen Zeitpunkt meiner Intuition zu folgen.
So male ich bis heute - im Vertrauen, geführt von der Kraft meiner Intuition und in tiefer Verbindung zu meinem Herzen. Es bereitet mir Freude, bringt mich zur Ruhe und versetzt mich in einen meditativen Zustand. Schon beim ersten Mal hat mich genau das ergriffen. Danach habe ich einige Jahre nur gelegentlich gemalt, wenig und doch wurde es nach und nach immer mehr.
Die Kunst ist meine beste Freundin und Begleiterin. Sie zeigt mir so viel darüber, wo ich mich in mir bewege und wo ich stehe. Bei jedem Malen darf ich genau hinhören und mich öffnen. Ich fühle mich unendlich Dankbar, dass die Kunst zu mir gekommen ist und ich lasse sie nicht mehr los. Heute freue ich mich, dass ich meine Werke zeigen und anderen Mensche Freude bringen darf. Das wohl größte Geschenk als Künstlerin.
Jedes Kunstwerk findet seine Seele,
wenn es mit Leidenschaft und Hingabe geschaffen wird,
und mit jedem Betrachter eine einzigartige Verbindung eingeht!
Namasté
Katharina Lekoradia Lütke
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