(8)Tanzen, Laufen, Fühlen - wie Bewegung meine Seele nährt.
- Katharina Leokardia Lütke
- 14. März
- 2 Min. Lesezeit
Ich liege in meinem Bett. Mein Kopf ist voll, Gedanken kreisen, prallen aufeinander. Keine Stille, keine Pause. Ich atme tief ein und frage meine Seele: Was brauche ich jetzt? Die Antwort kommt sofort, klar und unmissverständlich: Bewegung.

Also stehe ich auf, setze meine Kopfhörer auf, lasse die Musik fließen und beginne zu tanzen. Erst zaghaft, dann immer freier. Mein Körper spricht, fühlt, drückt aus, was Worte nicht können. Der Lärm in meinem Kopf wird leiser, Gedanken verblassen. Nur noch Bewegung, reines Fühlen, ohne Wertung, ohne Begrenzung. Ich schließe die Augen und tauche tief ein.
Ich bin hier. Ich bin da. Ich bin.
Mein Bewegungsdrang war schon immer da. Als Kind bin ich einfach losgerannt, ohne Ziel, ohne Plan, nur hinaus in den Wald, umhüllt von der Natur, gehalten von Pachamama. Laufen wurde mein Anker. Mit 12 begann es, mit 30 wurde es ernst: 5 km, 10 km, Halbmarathon, Marathon. Dann der ultimative Lauf meines Lebens: 76 km in 7 Stunden und 45 Minuten. Mein Körper war stark, mein Geist klar, mein Herz offen. Ich lief nicht nur mit den Beinen, ich lief mit meiner Seele.
Stillstand

Und dann kam der Stillstand. Schmerzen. Knie, Hüfte, Brustkorb. Der Preis, den ich zahlte, weil ich oft über meine Grenzen ging, meinen Körper nicht immer genährt hatte, wie er es verdient hätte. Plötzlich kein Laufen mehr. Die Trauer war tief, die Sehnsucht groß. Immer wieder versuchte ich es, doch mein Körper sagte nein.
Neubeginn
Das Fahrrad wurde mein neuer Begleiter. Die Weite, das Unterwegssein, das Rauschen des Windes – ein anderes, aber doch vertrautes Gefühl. Bewegung blieb mein Tor zur Freiheit.
Heute ist mein Bewegungsritual vielseitig. Ich laufe, wenn ich fühle, dass meine Seele Raum braucht. Ich tanze, um mich mit mir selbst zu verbinden. Ich fahre Rad, um meine Sehnsucht nach dem Unbekannten zu stillen. Ich mache Yoga, um in die Stille zu gehen. Ich gehe spazieren, um die Welt bewusster wahrzunehmen. Jeder Schritt, jede Drehung, jede fließende Bewegung bringt mich mir selbst näher.

Bevor ich meditiere, tanze ich. Bevor ich schreibe, laufe ich. Bevor ich male, bewege ich mich. Bewegung ist mein Schlüssel, mein Ventil, meine Brücke zwischen Kopf und Herz.
Auch in meinen Räumen beginnen wir mit Bewegung. Denn erst, wenn das Herz schlägt, wenn das Blut fließt, wenn die Energie zirkuliert, können wir uns wirklich spüren.
Bewegung bedeutet nicht nur körperliche Aktivität. Sie ist auch der Schlüssel zu innerem Wachstum. Wenn wir uns nicht bewegen, stagnieren wir. Wir entwickeln uns weiter, wenn wir fließen, wenn wir uns erlauben, mit dem Strom des Lebens zu gehen, seine Rhythmen und Schwingungen anzunehmen. Bewegung öffnet neue Türen, bringt uns an Orte, die wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Sie lehrt uns, flexibel zu sein, Altes loszulassen und uns für das Neue zu öffnen.
Bewegung ist Leben, Wandel, Transformation – eine Einladung, in unsere volle Kraft zu kommen.
Bewegung ist Leben.Heilung.Freiheit.Wachstum.
Spüre dich. Komm ins Fließen. Lass dein Herz sprechen.Bewege dich – für dich.
Licht und Liebe
Katharina

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